Spezielle Förderung

Die Schweiz ist heute mehr denn je ein Land mit einer ethnisch, kulturell, konfessionell und sozial vielfältigen Bevölkerung – diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Primarstufe Reinach wider. Im Zuge von Globalisierung, Einwanderung und Integration, gesteigerter Mobilität, demografischem Wandel, Individualisierung und Wertewandel hat die Vielfalt der Kulturen und der Lebensformen deutlich zugenommen.
Heterogenität ist Normalität – auch in unseren Klassenzimmern – unterschiedliche Voraussetzungen und Lernmöglichkeiten prägen den Schulalltag. Um als Gesellschaft bestehen zu können, müssen wir diese vorhandene Vielfalt an Herkunft, Glauben, Geschlecht, Behinderungen, Überzeugungen etc. anerkennen, wertschätzen und konstruktiv mit ihr umgehen. Bildung spielt dabei eine Schlüsselrolle – nur durch Bildung ist ein eigenverantwortliches, sinnerfülltes Leben und Teilhabe in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft möglich.


ADL (Altersdurchmischtes Lernen)

Im Aumatt- und Fiechtenschulhaus werden seit dem Schuljahr 16/17 die 1. und 2. Klassen altersdurchmischt geführt (AdL-Klassen). Die Kinder der 1. und 2. Klasse lernen hier gemeinsam und profitieren voneinander. Vor- und rückgreifendes Lernen ist möglich. In den Schulhäusern Reinacherhof, Surbaum und Weiermatt werden noch bis 2023/24 Jahrgangsklassen geführt, danach erfolgt auch hier die Umstellung auf altersdurchmischtes Lernen.
In allen 1. und 2. Klassen sowie in den AdL-Klassen sind die Kinder mit ISF Heilpädagogik mit individuellen Lernzielen (siehe Erklärungen unter ISF) in der Regelklasse integriert und werden im Klassenverband gefördert.

DaZ – Deutsch als Zweitsprache

Fremdsprachige Kinder ohne genügend Deutschkenntnisse haben die Möglichkeit, in Gruppen von zwei bis sechs Kindern einen sprachunterstützenden Unterricht (DaZ – Deutsch als Zweitsprache) zu besuchen. Dieser findet mindestens einmal pro Woche integrativ oder separativ während der Unterrichtszeit statt. Der DaZ-Unterricht erleichtert dem Kind den Zugang zu seinen deutschsprachigen KlassenkameradInnen. Gemeinsames Spielen und Kontakt auch in der Freizeit fördert das gegenseitige Verständnis für die verschiedenartigen Kulturen. In Reinach haben die fremdsprachigen Kinder ohne genügend Deutschkenntnisse ab der Kindergartenzeit zwei Jahre und ab der 1.Klasse bis zu drei Jahren das Anrecht auf diese zusätzliche DaZ-Förderung.

Fremdsprachenklasse

Jedes Jahr ziehen Familien nach Reinach, welche keine oder nur sehr wenige Kenntnisse der deutschen Sprache haben. Um den Kindern die Integration in unseren deutschsprachigen Raum und in die Primarstufe Reinach zu erleichtern, führen wir Fremdsprachenklasse. Diese Klasse besteht aus max. 13 fremdsprachigen Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 7 bis 13 Jahre und wird von zwei Lehrpersonen geführt, welche einen Grossteil der Zeit gemeinsam unterrichten und den Fokus auf den deutschen Spracherwerb legen. Die Kinder dieser Klasse haben Anrecht darauf, während höchstens einem Jahr in dieser Fremdsprachenklasse für Fremdsprachige unterrichtet zu werden. Ziel ist jedoch eine möglichst schnelle Eingliederung in eine reguläre Klasse der Primarstufe Reinach. Sobald deshalb ein Kind genug Deutsch versteht und spricht, um am Unterricht einer Klasse seiner Stufe teilnehmen zu können, findet eine allmähliche Integration in diese künftige Klasse statt.
Nach dem Wechsel in eine reguläre Klasse haben die Kinder, welche aus der Fremdsprachenklasse für Fremdsprachige kommen, während maximal weiteren drei Jahren Anrecht auf DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache). Dieser Weg, zugezogene Kinder aus aller Welt in unser Schulsystem schrittweise zuerst in die Fremdsprachenklasse für Fremdsprachige und dann in eine reguläre Klasse zu integrieren, ist in der Primarstufe Reinach ein erfolgreiches Modell.

ISF (Integrative Spezielle Förderung)

Mit der integrativen Speziellen Förderung (ISF) können Kinder mit besonderen Bedürfnissen im Lern-, Leistungs- und Sozialbereich, die aber dennoch vom Miteinander in der Grossgruppe profitieren, im Regelklassenunterricht integriert werden.
Die Kinder, die mit ISF unterstützt werden, besuchen den Unterricht in der Regelklasse und werden von der Lehrperson für ISF Heil- oder Sozialpädagogik lektionenweise während der Unterrichtszeit gefördert. Die Förderung geschieht grundsätzlich in Absprache mit den Eltern und findet je nach Situation im Regelunterricht, in kleinen Fördergruppen oder alleine statt.

Die Integrative Spezielle Förderung Heilpädagogik mit individuellen Lernzielen (ISF HP mit ILZ) bedarf je nach Klassenstufe einer Empfehlung durch eine Fachstelle (SPD oder KJP) und eines
entsprechenden Entscheids durch die Schulleitung. Das Kind folgt in diesem Fächern Lernzielen, die seinem Bedarf angepasst sind. So wird es gefordert, aber nicht überfordert und kann Lernerfolge erfahren.
Demgegenüber benötigt die Integrative Spezielle Förderung Heilpädagogik ohne individuelle Lernziele (ISF HP ohne ILZ) keine Abklärung durch eine Fachstelle und wird zwischen den Lehrpersonen und den Eltern vereinbart. Das Kind folgt den Lernzielen der Klasse.

Die Integrative Spezielle Förderung Heilpädagogik im Kindergarten (ISF HP KG) ermöglicht ein zusätzliches pädagogisches Angebot für alle Kindergartenkinder und ihre Bezugspersonen. Dieses richtet sich an Kinder mit besonderen Bedürfnissen, verzögertem Entwicklungsverlauf oder Auffälligkeiten in verschiedenen Wahrnehmungsbereichen sowie an Kinder in Krisensituationen.
Die Integrative Spezielle Förderung im Kindergarten berät zudem bei Einschulungs- und Schulübergangsfragen.

Die Integrative Spezielle Förderung Sozialpädagogik (ISF SP) bedarf keiner Abklärung durch eine Fachstelle. Je nach Fragestellungen legt die Primarstufe Reinach den Eltern jedoch nahe, die Ursache für das Verhalten durch eine Fachstelle abklären zu lassen. Dies fördert das bessere Verständnis.

Die Integrative Spezielle Förderung Begabungs- und Begabtenförderung (ISF BBF) findet primär in der Regelklasse durch individualisierenden, differenzierenden Unterricht statt. Sollte dieser nicht ausreichen, kann ein Kind im Pullout unterrichtet werden. Diese Massnahme setzt schulinterne Abklärungen der in Frage kommenden Kinder und verschiedene Gespräche voraus. Die Schulleitung trifft den Entscheid betreffend den Besuch des Pullout-Unterrichts. Dieser erfolgt in Kleingruppen durch eine speziell ausgebildete Fachperson.

Die Kosten für den ISF- und den Pullout-Unterricht trägt die Gemeinde.

Integrative Sonderschulung im Kanton Basellandschaft

Manche Kinder brauchen eine Unterstützung, die weitergeht als nur ISF. Für sie kann eine separative oder integrative Sonderschulung die geeignete Massnahme sein. SonderschülerInnen, welche vom Miteinander mit RegelschülerInnen profitieren, können in integrativ einer Regelklasse unterrichtet werden. Sie erhalten zusätzlichen Unterstützung durch eine/n HeilpädagogIn oder eine/e SozialpädagogIn des Heilpädagogischen Zentrums. Da der Kanton den Unterricht von SonderschülerInnen in Regelklassen finanziert, werden beim Entscheid betreffend die Umsetzung dieser Sonderschulmassnahme die Abteilung für Sonderpädagogik (im Amt für Volksschulen) sowie die Schulleitung der Heilpädagogischen Schule einbezogen.

Sozialpädagogisch integrierte SonderschülerInnen werden in der Regel einzeln integriert.
Heilpädagogisch integrierte SonderschülerInnen werden in Gruppen von maximal fünf heilpädagogisch geförderten SonderschülerInnen zusammen mit maximal 17 RegelschülerInnen unterrichtet. Diese Klassen bezeichnet man als Integrationsklassen. Die Unterstützung der SonderschülerInnen in einer Integrationsklasse obliegt einer/einem HeilpädagogIn des Heilpädagogischen Zentrums. Die bis zu 17 RegelschülerInnen einer Integrationsklasse werden wie alle anderen RegelschülerInnen der Primarstufe Reinach entsprechend dem Lehrplan der Volksschule unterrichtet. Daneben profitieren sie vom Miteinander mit den maximal 5 begleiteten SonderschülerInnen.

Integrationsklassen (INSO-Klassen)

Manche Kinder brauchen eine Unterstützung, die weitergeht als nur ISF. Für sie kann eine separative oder integrative Sonderschulung die geeignete Massnahme sein. SonderschülerInnen, welche vom Miteinander mit RegelschülerInnen profitieren, können integrativ in einer Regelklasse unterrichtet werden. Die SonderschülerInnen erhalten zusätzlichen Unterstützung durch eine/n HeilpädagogIn oder eine/e SozialpädagogIn des Heilpädagogischen Zentrums. Da der Kanton den Unterricht von SonderschülerInnen in Regelklassen finanziert, werden beim Entscheid betreffend die Umsetzung dieser Sonderschulmassnahme die Abteilung für Sonderpädagogik (im Amt für Volksschulen) sowie die Schulleitung der Heilpädagogischen Schule einbezogen.

Sozialpädagogische integrierte SonderschülerInnen werden in der Regel einzeln integriert. Heilpädagogisch integrierte SonderschülerInnen werden in Gruppen von maximal fünf heilpädagogisch geförderten SonderschülerInnen zusammen mit maximal 17 RegelschülerInnen unterrichtet. Diese Klassen bezeichnet man als Integrationsklassen. Die Unterstützung der SonderschülerInnen in einer Integrationsklasse obliegt einer/einem HeilpädagogIn des Heilpädagogischen Zentrums. Die bis zu 17 RegelschülerInnen einer Integrationsklasse werden wie alle anderen RegelschülerInnen der Primarstufe Reinach entsprechend dem Lehrplan der Volksschule unterrichtet. Daneben profitieren sie vom Miteinander mit den maximal 5 begleiteten SonderschülerInnen.

Kleinklassen

Für Schülerinnen und Schüler mit speziellen schulischen und sozialen Lernbedürfnissen gibt es Kleinklassen (mindestens 6, maximal 13 Kinder). Sie werden von heilpädagogisch ausgebildeten Lehrpersonen geführt, die gezielt auf die Probleme des einzelnen Kindes eingehen. Der Unterricht orientiert sich am Stufenlehrplan der Primarschule, unter Berücksichtigung heilpädagogischer Aspekte.

Logopädie

Zeigt ein Kind Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung (in der gesprochenen und/oder der geschriebenen Sprache), in der Stimme oder im Redefluss, können sich Erziehungsberechtigte und Lehrpersonen beim Logopädischen Dienst melden. Die Standorte befinden sich im Schulhaus Fiechten, an der Egertenstrasse und an der Aumattstrasse 75 (Leitung).

Logopädischer Dienst Primarstufe Reinach:
Frau Nathalie Schorr (Leitung)
nathalie.schorr@primarstufereinach-bl.ch
Standort Aumatten

Anmeldeformular unter Downloads / Formulare / Anmeldung logopädische Anmeldung

Standort Aumatten
(Aumattstrasse 75)
Tel. 079 802 05 07

Sandort Fiechten
(Fiechtenweg 72)
Tel. 079 802 05 09

Standort Egerten
(Egertenstrasse 23)
Tel. 079 802 05 08