Montag, 15.11.2021

Kindergärten im Zeichen von Räbeliechtli und Laternen


Traditionellerweise finden am 11. November, dem Tag des heiligen Martins, in vielen Kindergärten Räbeliechtli- oder Laternenumzuüge statt. So wie Martin seinen Mantel in der Legende mit einem armen Mann teilt, möchten wir das Licht unserer selbstgebastelten Räbenlichter und Laternen mit anderen Menschen teilen und mit den Liedern viele Menschen erfreuen.

 

Die Legende vom heiligen Martin

Vor vielen hundert Jahren lebte Martin. Er war ein junger Mann und arbeitete als Soldat.

An einem Tag, als Martin wieder einmal mit seinem weissen Pferd unterwegs war, war es eiskalt draussen. Viele Menschen waren krank, sie hatten sich erkältet und mussten im warmen Bett bleiben.
Martin war mit anderen Soldaten auf dem Pferd unterwegs in die Stadt. Alle hatten kalt und Martin zog seinen Mantel fest um seine Schultern, um ein bisschen warm zu bekommen. Als er auf die Stadt zuritt, sah er einen Bettler. Der Bettler war arm und hatte nur wenige Kleider an, er hatte kalt und fragte bei allen Menschen nach Hilfe, aber alle schauten weg und niemand wollte ihm helfen. Nur Martin hatte grosses Mitleid mit dem Bettler. Aber wie sollte er ihm nur helfen? Er hatte selber nur seine Waffen und die Kleider, die er trug. Trotzdem zögerte Martin nicht lange: Er zog seinen Mantel aus, nahm sein Schwert und teilte den Mantel in zwei Hälften. «Hier armer Mann, nimm die Hälfte meines Mantels und hülle dich damit ein, das gibt dir hoffentlich ein bisschen warm – mehr habe ich leider nicht.» Dankbar nahm der Bettler die Mantelhälfte und wickelte seinen kalten Körper darin ein. Martin nahm die andere Hälfte des Mantels.
Einige Leute waren stehen geblieben und machten sich lustig über Martin, der nun in einem zerschnittenen Mantel weiter ritt und selber wie ein Bettler aussah. Andere schämten sich, weil sie dem armen Bettler nicht selbst geholfen hatten.

Als Martin am nächsten Morgen erwachte, wusste er, dass er sein Leben verändern wollte. Er half von nun an den Menschen, die arm oder einsam waren und er war sehr glücklich dabei.